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bald ist es soweit. Es geht ins Wallis, um dort die Rodelbahnen zu erkunden - zumindest ein Teil. Natürlich hoffen wir auf die Unterstützung Einheimischer.
Anbei eine Aufstellung der Bahnen mit Hilfe von Empfehlungen und dem Internet.
Auf dem Hinweg wollen wir, soweit es das Wetter zulässt, die Strecke Realp - Tiefenberg erwandern und abfahren.
Wir halten Euch auf dem Laufenden.
Antworten
Realp, Furka Samstag 26.01.2020
Die Anreise ins Wallis wurde in Realp unterbrochen. Eine Winterwanderung auf der Passstrasse des Furka bis zum Hotel Tiefenbach war geplant.
Da die kostenfreien Parkplätze alle besetzt waren, entschieden wir uns für das gebührenpflichtige Parking am Ortseingang (7.-Fr./Tag).
Bei schönstem Wetter ging es los.
Viele Spaziergänger, Familien mit Sack und Pack, Skitourengeher, Schneeschuhwanderer, Schlittenhundegespanne und der Schneemobil-Transportdienst des Tiefenbach-Hoteliers bevölkerten den Weg. Die E-Mountainbiker nicht zu vergessen.
Die Strecke windet sich am Südhang den Berg hinauf. Total gilt es auf 7Km etwa 600 Höhenmeter zu erklimmen. Schnee lag reichlich - knapp ein halber Meter auf der Strasse.
Etwa 1 Km vor dem Ziel liess die Motivation beim Anblick einer leicht fallenden Strecke stark nach, ein Lawinenabgang sorgte für einen "Berg" auf der Strasse, d.h. zurück erstmal laufen.
Also Rodel gewendet, Handschuhe übergezogen und die zuvor in 2 Stunden mühsam überwundenen Höhenmeter in 15min niedergefahren.
In Realp 20min am Autoverlad gewartet und ab ins Wallis.
Saas-Grund 27.01.2020
Viele Rodelbahnen sind wegen Schneemangel und/oder Vereisung geschlossen. Unten im Rhonetal liegen nur traurige Schneerestchen.
Die Bahnen im Saas-Tal sind gem. Internet offen. Also los. Dank des neuen Tunnels bei Visp ging es innert 30min nach Saas-Grund. Am Ticketverkauf der Talstation gab es eine sehr kompetente und ausführliche Lagebeschreibung der Rodelbahn ("dort ist Vormittag Schatten, also eisig, dort ist mit Skifahrern zu rechnen, dort eher flach, dort wird auf der Skipiste gefahren").
Die Seilbahn läuft ab 9:00 Uhr. Der Parkplatz direkt daneben (1.50.-Fr./Std.) war um 9:30 Uhr nahezu leer. Die Rodeltageskarte schlägt mit 43.-Fr. zu Buche. 1/2-Tageskarten gibt es nicht. Wir hatten am Lift nie Wartezeiten - konnten direkt in die Gondel spazieren.
Über die Zwischenstation Trift (sitzenbleiben) geht es auf 2400m zum Kreuzboden.
Die Rodelbahn ist sehr breit, top präpariert und hat am Anfang ein paar nette Kurvenkombinationen, ein fast freier Fall mit Kompression und an der Seite gähnt der Abgrund. Es folgt eine eher flache Passage bis es durch Lärchenwälder wieder flotter wird.
Die Aussicht ist während fast der gesamten Strecke atemberaubend auf 4000er und ein halbes Dutzend Gletscher.
Nach etwa 4 Km, kurz vor der Station Trift biegt man auf die Skipiste ein - aber alles sehr gut einsehbar. Nun hat man die Wahl wieder in die Seilbahn einzusteigen oder die 7Km bis zur Talstation unter die Kufen zu nehmen.
Es folgt ein Teilstück auf der Skipiste. Aber Vormittags ist man dort alleine unterwegs. Wir hatten bis zum frühen Nachmittag lediglich einen Rodler und 4-5 Skifahrer auf der Bahn.
Nach einem Kilometer biegt die Rodelbahn ab und es geht weiterhin auf einer breiten Piste durch lichten Wald, über Wiesen und kleine Weiler, kreuzt 2x die Skipiste und geniesst die Aussicht. Die Bahn erfordert auch hier nicht allzu grosses fahrerisches Können.
Dann war ein Teil der Rodelbahn gesperrt und die letzten 2Km ging es, wenn man es laufen liess, mit Höchstgeschwindigkeit auf der Skipiste zur Talstation.
Eine tolle Bahn für eher entspanntes Fahren. Überholmanöver sind auf der breiten Piste kein Problem. Die Kurven sind meist gut einsehbar. Die Ausschilderung ist sehr gut. Es ist mit Skifahrern und Winterwanderern zu rechnen.
Die Verpflegung im Self-Service am Kreuzboden ist eher unterdurchschnittlich. Die Aussicht spektakulär. Daneben befindet sich ein kleines Restaurant - dazu können wir leider nichts sagen.
Saas-Fee 28.01.2020
Der Blick aus dem Fenster am frühen Morgen zeigte das Elend: Tiefhängende Wolken, Regen. Gem. Internet waren die Rodelbahnen im Saas-Tal wieder offen und die Webcam liess Berge erkennen. Also ging es wieder Richtung Saas-Grund und dann den Berg hinauf nach Saas-Fee.
Am Ortseingang ist das Auto abzustellen. Saas-Fee ist autofrei und nur E-Fahrzeuge sind erlaubt.
Es lag reichlich Neuschnee und so entschieden wir uns, die 50mm GleitDog zu montieren.
Im Tourismus-Büro musste das Personal leider wegen unserer Frage nach der Rodelbahn ihr angeregtes Privatgespräch unterbrechen. Vom Parkplatz sind es knapp 400m zu Fuss durch das Dorf (leicht bergauf) zur Talkstation der Hannig-Bahn. Die Ausschilderung ist dürftig. Die Tageskarte kostet 36.-Fr., eine Einzelfahrt 25.-Fr.
Mit der etwas betagten Gondelbahn, Kapazität zwei Rodler/Kabine, geht es gemächlich auf 2'340Hm. Gleich an der Bergstation beginnt die Rodelbahn. Es schneite ohne Unterlass und auf der Strecke lagen 10cm schön pulvriger Neuschnee. Nach ein paar unspektakulären Kurven ging es in weiten Serpentinen entspannt nach Saas-Fee zurück. Die Bahn endet gut 400m vor der Talstation in einem Wohngebiet. Nun hiess es die Rodel zu schultern und zu laufen.
All das veranlasste uns nach nur einer Fahrt abzureisen und in Saas-Grund noch eine erquicklichere Abfahrt zu geniessen.
In Saas-Grund wurden der Sturm und der Schneefall immer stärker. Einsam fuhren wir im Schneegestöber talab und brachen keine Geschwindigkeitsrekorde. Dank der breiten Schienen ging es doch recht gut durch 15cm Neuschnee. Lediglich bei 20cm und mehr blieben wir stecken.
Die Rodelbahn in Saas-Fee ist fürs Sportrodeln nicht geeignet: Grössere Distanz zw. Parkplatz und Talstation, flache, familientaugliche Streckenführung, trotz des miserablen Wetters sehr viele Leihschlittler auf der Bahn, längere Laufstrecke am Ende.
Einziges Highlight ist wohl die Aussicht.
La Tzoumaz 30.01.2020
Heute ging es weit in den Westen; eine starke Stunde Autofahrt ab Brig. Aber es war es wert.
Ein wenig Nervenkitzel war gleich zu Anfang: Die Rodelbahn wird erst um 10:00 Uhr geöffnet. Die Information ob dies tatsächlich passieren wird, erfolgt um 10:00 Uhr. Dem war so, die Anreise somit nicht umsonst.
Bei besten Wetter und traumhaften Schneeverhältnissen präsentierte sich ganz grosses Kino. Eine umwerfende Aussicht von der top präparierten Bahn, welche 5-8m breit war. Auf 5Km geht es in weiten, engen Kurven 800 Höhenmeter hinab (Steigung in etwa gleich wie Rinerhorn). Für den Thrill gibt es nicht einsehbare Kuppen. Gas geben in Highspeed Kurven. Im unteren Teil drei (oder waren es vier) aufeinander folgende S-Kombinationen mit überhöhten Kurven - wie Achterbahnfahren.
Trotz der möglichen hohen Geschwindigkeiten und Kurven sowie Kuppen fühlt man sich immer sicher; bei der breiten Bahn lässt sich auch kurzfristig prima Leihschlittlern ausweichen.
Leider ist mit unvorsichtigen Ski-Tiefschneefahrern die plötzlich auf die Bahn fahren zu rechnen. Die Skipiste wird 4x gekreuzt.
Die Verköstigung in der Bergstation ist (mal wieder) unterdurchschnittlich. Wir empfehlen grundsätzlich im Wallis einen Imbiss und Getränke mitzubringen. Besonders wenn man das Essen in tiroler Berghütten kennt und schätzt.
Belalp 31.01.2020
Neben der leider geschlossenen Rodelbahn Rosswald ist die Bahn in Belalp die am schnellsten erreichbare. Von Brig aus ist das Skigebiet hoch oben am Berg gut zu erkennen.
Bei frühlingshaften Temperaturen ging es zuerst mit der grossen Luftseilbahn hinauf. Später stellte sich heraus, dass die Umlaufkabinenbahn einen schneller nach oben bringt. Man verliert lediglich knapp 300m Rodelbahn.
Die Bahn war ordentlich präpariert. 780Höhenmeter waren in 9.9Km zu bewältigen. Von der schönen Sicht Richtung Simplon hatten wir erst am späteren Vormittag etwas. Oben starteten wir bei Sonnenschein, dann kam die Nebel-/Wolkenbank dann trübes, feuchtes Wetter.
Die Bahn hat etwas von Bergün-Preda - mal 4. Oben ein parr schönen kurven, dann laaange, flachere Gleitpassagen. Die Rodelbahn wird auch zuals Talabfahrt vom Skigebiet genutzt.
Unten im Ort muss einmal eine Strasse gequert werden.
Eine sehr angenehme Überraschung war das Chalet Sepp direkt an der Bergstation. Eine interessante Speisekarte und feine Pizzen direkt aus dem Holzofen.
Anzere 01.02.2020
Am Abreisetag ging es wieder gen Westen. Von der Rodelbahn im Skigebiet Anzere hatte man schon viel gehört.
Zur Anreise: Bloss nicht Richtung Anzere fahren! Richtung "Ayent" und dann der Beschilderung "Barrage de Tseuzier" folgen. Über kleine, abenteuerliche Strässchen erreicht man dann die Talstation Les Rousses. Mit dem sehr flotten Sessellift geht es zur Zwischenstation, Beginn der Rodelbahn.
Auch hier, wie eigentlich bei allen Rodelbahnen im Wallis: Ein beeindruckendes Panorama.
Die Rodelbahn hat es in sich. Auf knapp 3 Km werden 485 Höhenmeter bewättigt (Steigung 17%, etwas mehr als Rinerhorn). Die Strecke ist sehr kurvig, Kuppen sorgen für Airtime und Nervenkitzel. Es gibt tolle Kurvenkombinationen.
Ein volles Ausfahren der Möglichkeiten dieser Bahn ist wohl nur im Rennbetrieb möglich. Wir hatten Kinder und Schlittler auf der Strecke, unvermittelt hinter Kurven und Kuppen.
An der Talstation gibt es ein Restaurant. Dies haben wir nicht besucht.
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